Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Europa ohne Deutschland - S. 110

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 110 — I. Vorderindien. (7 mal so groß wie Deutschland, ungefähr 300 Mill. Einw.) A. Lage, Gestalt und Einteilung. § 90. Vorderindien wird durch das Himalajagebirge (Wohnung des Schnees) vom Rumpfe Asiens getrennt. Es hat die Gestalt eines Dreiecks, dessen Spitze nach Süden liegt und dessen Schenkel die Küsten des Persisch. Arabischen Meeres und des Meerbusens von Bengalen bilden. — Wir teilen Vorderindien ein in das Himalajagebirge, Hin dost an und das Tafelland von Vorderindien. Dazu kommt noch die Insel Ceylon. B. Die Landschaften. §91. 1. Der Himülaja. Der gewaltige Gebirgswall des Himalaja steigt steil aus einem sumpfigen Waldsaum empor. In dem Bambus- dickicht (den Dschungeln) dieses Sumpfgebiets, das durch die herab- strömenden Gebirgswasser entstanden ist, hausen Krokodile und Schlangen, Elefanten und Tiger. Für den Menschen ist es infolge der herrschen- den Fieberluft unbewohnbar. Von hier aus steigt man durch tropischen Urwald mit prachtvollen Palmen, riesigen Farnen und dichtem Bambus- gestrüpp in das Waldgebiet der gemäßigten Zone. Zedern und Walnuß- bäume, Eichen und Tannen bilden, die Wälder. Ewiger Frühling herrscht in diesem Teile des Gebirges. Über grüne Matten klimmt der Wanderer weiter empor in die Gegend des ewigen Schnees. Mächtige Gipfel, die höchsten der Erde, steigen vor feinen Augen auf: der Mount Everest oder Gaurisänkar, mit 8840 m der höchste Berg der Erde, der Kantschindschinga und der Dhawalagiri. Auch diese sind mehr als 8000 m hoch. 2. Hindostan. a) Bewässer ung. Aus dem Eis- und Schnee- gebiet des Himalaja ergießen sich gewaltige Wassermassen in das Tief- land von Hindostan. In den Meerbusen von Bengalen mündet der Ganges, der 12 Nebenflüsse von der Größe des Rheins aufnimmt. Er vereinigt sich mit dem Brahmaputra und bildet mit diesem ein Delta, das Bayern an Größe übertrifft. Es ist ein Dschungelgebiet, die Heimat unzähliger giftiger Schlangen, der Schlupfwinkel der Tiger und der Ausgangspunkt der Cholera. — Zur Zeit der Schneeschmelze im Himalaja überschwemmen der Ganges und seine Nebenflüsse die Uferebenen und lassen einen fruchtbaren Schlamm zurück. Auch führen die im Sommer herrschenden Südwestmonsune dem östlichen Teile Hindostans reichliche Niederschläge zu.

2. Europa ohne Deutschland - S. 111

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 111 — b) Entstehung der Monsune. Im Sommer erhitzt sich Inner- ästen stark. Dadurch wird die Luft verdünnt, so daß die kühlere, feuchte Luft vom Indischen Ozean nachströmt. Im Winter kühlt sich Jnnerasien schneller ab als der Ozean; deshalb entsteht die umgekehrte Luftströmung. Diese regelmäßigen Winde heißen Monsune. Die Sommermonsune bringen Wärme und Regen, die Wintermonsune kühlere Temperatur und Trockenheit. — Auch China und Japan stehen unter dem Einfluß der Monsune. c) Erzeugnisse. Diese günstigen Bedingungen rufen unter dem heißen Klima eine üppige Pflanzenwelt hervor. In den feuchten Gegenden gibt der Reis jährlich 2 bis 4 Ernten, die höher gelegenen Strecken erzeugen große Mengen von Weizen. Baumwolle, Mohn (Opium), Indigo, Tee, Kaffee und Zuckerrohr liefern reiche Erträge. An den Stämmen der Palmen klettert der Pfeffer empor, auf den Ge- wässern schwimmt die liebliche Lotosblume. In den Wäldern leben die gewaltigsten Tiere: Elefant, Nashorn und Tiger, dazu unzählige Affenarten. Buntfarbige Vögel, vor allem der Pfau, haben hier ihre Heimat. — Ganz anders sieht es im Gebiet des Indus aus. Da sich die von Südwesten kommenden Seewinde erst an den Wänden des Himalaja abkühlen und verdichten, so fehlen dieser Gegend die Nieder- schlüge. Die Folge davon ist ein spärlicher Pflanzenwuchs. Stellen- weise breitet sich sogar wirkliche Wüste aus. 6) Die Bewohner Hindostans. Die große Fruchtbarkeit Hiudostans ist der Grund, daß sich hier eine ungeheuer dichte Be- völkerung zusammendrängt. Die Bewohner, die Hindu, gehören der kaukasischen Rasse an. Sie drangen durch das Kabultal nach Indien vor und verdrängten die früheren Bewohner, die Dravidas, in das Hochland von Vorderindien. Sie bekennen sich zum Brahmaismus (Brahma ist der höchste Gott der Hindu). Nach ihrem Glauben muß die menschliche Seele nach dem Tode durch die Leiber verschiedener Tiere wandern, um für ihre irdischen Sünden zu büßen. Deshalb hüten sich die Juder, gewisse Tiere zu töten. Von der Qual der Seelenwanderung kann man sich durch selbstauferlegte Schmerzen befreien. Bußübungen nehmen daher im Brahmaismus eine hervorragende Stellung ein (Fakire). Wie die Ägypter, so sind auch die Hindu in streng voneinander ge- trennte Kasten geschieden; die oberste ist die Kaste der Brahmanen (Priester), die niedrigste die der rechtlosen Paria. — Die heilige Stadt der Hindu ist Benares am Ganges, 200000 Einw. Über 1000 Tempel (Pagoden) zählt das „indische Mekka". Breite Marmortreppen führen zum heiligen Strom; zu ihm wallfahren die Pilger in Scharen, um in

3. Europa ohne Deutschland - S. 112

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 112 — seinen Fluten zu baden oder einen Krug seines Wassers als kostbares Kleinod in ihre Heimat mitzunehmen. — Die größte Stadt Indiens ist Kalkutta, 1 Mill. Einw., durch seine Lage zwischen den beiden Indien der wichtigste Hafen- und Handelsplatz Vorderindiens. Lahöre, 200000 Einw., bedeutende Handelsstadt an der Straße aus dem Kabul- tal ins Gangesgebiet. 3. Das Tafelland von Vorderindien wird in seinem südlichen Teil auch Hochland von Dekhan genannt. Seine Küsten Malabar und Koromändel) werden von Randgebirgen, den West- und Ostghats, be- Abb. 67. Am heiligen Ganges in Benares. Eine Reihe von breiten Treppen, „Ghats", führen in den Fluß. An einzelnen dieser Ghats gilt das Wasser für besonders heilig. Zwischen den zerfallenen, bizarren Tempeln, die mit der Zeit ins Wasser gerutscht sind, befinden sich die Bade- platze der Hindu. In kleinen Bretterhäuschen oder unter großen Schirmen suchen sie Schutz vor der brennenden Sonne. gleitet. Erstere fallen steil zum Meere ab und haben zahlreiche Buchten, die den von Europa kommenden Schiffen günstige Landungsgelegen- heit bieten. Hafenorte sind Bombah 775000 Einw., ein Haupt- ausfuhrplatz für Baumwolle, Calicnt und das portugiesische Goa. Da- gegen ist die Ostküste flach und voll Sanddünen. Madras, V» Mill. Einw., ist hier der einzige größere Hafen. — Das Innere Dekhans neigt sich nach Osten hin, weshalb die meisten Flüsse dem Meerbusen von Bengalen zuströmen. Das Land entbehrt unter dem Einfluß der

4. Europa ohne Deutschland - S. 113

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 113 — Randgebirge hinreichender Feuchtigkeit und ist deshalb vielfach Gras- steppe. Im Südosten sind weite Strecken mit Löß bedeckt, die bei künstlicher Bewässerung sehr viel Baumwolle liefern. Indien ist das zweite Baumwollenland der Erde und wird in dieser Beziehung nur von den Vereinigten Staaten von Amerika übertroffen. Nach Deutschland allein wurde 1910 für mehr als 84 Mill. A Baumwolle aus Vorderindien verkauft. Einen großen Reichtum hat Dekhan auch in seinen kostbaren Dia- manten. Die größte Stadt im Innern ist Haidarabad, 450000 Einw. Vorderindien ist durch seine Erzeugnisse eines der reichsten Länder der Erde. 4. Ceylon. Den Engländern gehört auch die Insel Ceylon, die durch die Palkstraße von Vorderindien getrennt ist. Von dem Adamspik, von dem aus Adam nach dem Glauben der Mohammedaner gen Himmel fuhr, überblickt man ein irdisches Paradies: Herrliche Kokoswälder bedecken die Insel, auf Plantagen wird Kaffee und Tee gezogen, der Zimt hat hier seine Heimat, der Chinarindenbaum gedeiht hier ebenso gut wie in seinem Vaterlande Amerika. In den Gebirgen werden Edelsteine gefunden, das Meer birgt die köstlichsten Perlen. Die Haupt- stadt der Insel ist Colombo, 160000 Einw. C. Die Bedeutung Vorderindiens. § 92 Vorderindien und Ceylon bilden zusammen eine englische Kolonie, das Kaiserreich Indien. Es wird durch den Vizekönig regiert, der in Delhi seinen Sitz hat. Die Engländer haben für Vorderindien sehr viel getan durch den Bau von Landstraßen, Eisenbahnen und Bewässe- rnngsanlagen. Vorderindien ist aber auch die wertvollste Kolonie Englands; ja, auf dem Reichtum Indiens beruht sogar zum großen Teil die Weltmachtstellung Englands. Die Erzeugnisse Indiens begünstigen den englischen Handel und liefern der englischen Industrie billige Rohstoffe (Baumwolle, Jute). Die dichte Bevölkerung Indiens bildet ein vorzügliches Absatzgebiet für die englischen Fabrikate. Ii. Hinterindien. (4 mal so groß wie Deutschland, 40 Mill. Einw.) Hinterindien mit der Halbinsel Malakka gleicht einer Faust mit § 93. ausgestrecktem Zeigefinger. Vom Himalaja und dem Chinesischen Hoch, land ziehen Kettengebirge in die Halbinsel, die sich im Süden fächerartig verzweigen. In den tiefen Schluchten zwischen den Gebirgszügen fließen Dilcher-Schwarzh aupt-Walther, Erdkunde. Ii. Teil. 8

5. Europa ohne Deutschland - S. 114

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 114 — die wasserreichen Ströme Mekong, Mönam, Salwen, Jrawadi. Sie überschwemmen jährlich ihr Tal und bedecken es mit einem fruchtbaren Schlamm. Hier gedeiht der Reis in ungeheuren Mengen; auch Mohn, Tabak und Baumwolle werden mit Erfolg angebaut. Die Gebirgszüge tragen üppige Waldungen mit dem für den Schiffsbau trefflich geeigneten Tikholz. —'Die Tierwelt ist dieselbe wie in Vorderindien. An Mineralien finden sich Gold, Silber, Zinn, Kohlen, Rubine und Saphire. — Die Bewohner sind ein Gemisch von Indern und Mongolen. Auf Malakka machen die Malaien den größten Teil der Bevölkerung ans. Sie bekennen sich meist zum Buddhismus. (Vergl. § 94). Staatliche Einteilung. 1. Den Westen von Hinterindien, Birma, besitzen die Engländer. Hauptstadt Mändale, 200 Chx) Einw., Haupthafen Rangün (Reis und Tikholz). Englisch ist auch die Südspitze von Malakka mit Singapur, 180 000 Einw. Singapur liegt an der wichtigen Straße von Malakka und ist^Kreuzungspunkt .für alle europäischen Schiffe, die von oder nach den Malaiischen Inseln, Ostasien und Australien fahren. 2. Siam (doppelte Größe Preußens, Einwohnerzahl Bayerns) ist ein Königreich. Es bildet einen „Pufferstaat" zwischem dem englischen und dem französischen Kolonialreich in Asien. Der Hauptaussuhrgegen- stand ist Reis (1910: für 131 Millionen M). Die Hauptstadt Bangkok hat 630000 Einw. 3. Jndochina ist französisch. Es besteht aus Cochinchina, Kambodscha, Annam und Tonking. Der Haupthafen ist Saigon. Iii. Die Malaiische Inselwelt. § 94, 1. Lage und Einteilung. Die Malaiische Inselwelt breitet sich zu beiden Seiten des Äquators aus. Sie besteht aus deu Überresten eines Festlands, das einst Asien mit Australien verband. Man teilt sie ein in die Großen Snndainseln (Sumatra = Deutschland, Börneo — Skandinavien, drittgrößte Insel der Erde, Java, Celebes), die Kleinen Tnndainseln, die Gewürzinseln oder Molnkken, die Philippinen. 2. Erzeugnisse. Die Inseln sind fast alle vulkanisch. Auf der verwitterten Lava ruft das heißfeuchte Klima einen üppigen Pflanzen- wuchs hervor. Edle Holzarten (Sandel-, Eben- und Tikholz), Kokos- und Sagopalmen steigen in dichten Wäldern bis zum Gipfel der Gebirge empor. An den Bergabhängen dehnen sich Kaffee-, Tee- und Tabakplantagen aus; in den sumpfigen Gegenden gedeiht der Reis

6. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 270

1887 - Leipzig : Kesselring
270 Neue Geschichte. die schroffsten Gegenstze in Glauben, Sitte und Sprache, und englischerseits geschah nichts, bicfe Kluft auszugleichen, vielmehr wrbe bieselbe durch manche Hrten und Ungerechtigkeiten noch erweitert und vertieft. Durch einen Umftanb eigener Art ging enblich die vorhanbene Feinbfchaft zu offenem Aufruhr der. Die Sipahis (englische Truppen aus Eingebornen) weigerten sich, die neu eingefhrten Gewehrpatronen, bereit Kugeln mit Schweinefett eingerieben waren, in Gebrauch zu nehmen, ba die Berhrung mit dem Fett unreiner Tiere ihr religises Gefhl verletzte. Die Unruhen in Eut begannen am 9. Mai 1857 in Mirnt^ und schon zwei Tage nachher Mai 1857.tdbte der wilbeste Aufruhr in der groen Stadt Delhi. Alle Enylnbcr, ^all von nw durch bte Flucht retteten, wurden mit Frauen und Kinbern Delhi. auf die grausamste Weise gettet. Groe Kriegsvorrte und ein Schatz Von vielen Millionen Pfunb Sterling kamen in die Hnbe bcr Rebellen, woburch bicfe in den Staub gefetzt wrben, den Kampf mit bcm ntigen Nachbrnck zu führen. Die andern bengalischen Garnisonstbte schlssen sich ebenfalls den Aufstnbifchen an. Die Herrschaft Englanbs in Jnbien war aufs heftigste bebroht. Bald jeboch erholten sich die Briten von bcr ersten berraschung und entfalteten eine auerorbentlichc Thtigkeit und Entschlossenheit. Schon im Juni 1857 fanbten sie eine Armee gegen Delhi, aber erst eine brei-Wieder- monatliche Belagerung brachte die Stadt wieber in englische Hnbe (Sep-tember). Nur wenige der aufstnbifchen Sipahis entkamen nach Aubh1. em&r $n dieser anbfchaft hatte sich eine Schar Englnber whrenb des Lucknow. ganzen Sommers in der Citabelle von Lucknow mit wunberbarer Tapferkeit verteibigt. Nun nahte die Rettung. General Havelock erschien mit einem Heer vor der Feste; es gelang ihm, die viermal strkere Belagerungs-armee zu burchbrechen und in die Citabelle einzuziehen (26. September 1857). Die Stadt Lucknow selbst, wo 50 000 Sipahis tagen, konnte Havelock nicht erobern. Im November wrben die Eingeschlossenen dann durch ein weiteres Hilfsheer befreit; worauf man enblich am 13 Mrz 1858 auch vermochte, die Stadt selbst nach einem bratgigett Sturm einzunehmen. Die Streitmacht der Rebellen war nach beut Fall von Delhi und Lucknow rasch zusammen geschmolzen, aber erst im Herbst des Jahres 1858 Bestrafung wrbe bcr Sieg cnbgiltig gesichert. der die Ausstnbischen erging ein der strenges Gericht; unzhlige wrben gehenkt ober an die Mnbung der Nebellen. Kanonen gebunben und weggeblasen". Indien Die britische Regierung aber war gewarnt und gab sich fortan englische ernstlich Mhe, die Hauptgrnbe zur Unzufriebcnheit zu beseitigen. Das Provinz Privilegium der Englisch-ostinbischen Kampagnie warb aufgehoben und 1850. die Verwaltung Jnbiens von England selbst bernommen. Im Jahre 1876 bertrug das Parlament der Knigin Viktoria den Titel einer Kaiserin von Jnbien". 82. Italien seit 1815. 1. Wiederherstellung der allen Zustande in den italienischen Staaten 18151820. Die.karbonari. Ausstand in Neapel 1820-1821. Unterdrckungdesselben durch die sterreicher 1821. Ausstand in Sardinien 1821, ebenfalls durch sterreich nieder-geworfen. Unruhen in Modena, Parma und dem Kirchenstaat, unterdrckt durch ster- 1 Mirut, Stadt westlich vom oberen Ganges. Audh, Landschaft stlich vom Mittellauf des Ganges mit der Hauptstadt Lucknow.

7. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 6

1887 - Leipzig : Kesselring
6 Alte Geschichte. Elefanten oder tulpenartige Knufe. An den Thoren liegen mchtige Lwen oder Greife; in den Vorhallen und Zimmern thronen kolossale Gtzenbilder. Dazu sind die Wnde mit riesigen Reliefs bedeckt, welche Darstellungen aus der indischen Gtterlehre enthalten. Weil die Steinart (Granit und Porphyr), in welche die Tempel eingehauen sind, sehr hart ist, so sind viele dieser Bauwerke in bewunderungswerten Resten und Ruinen auf uns gekommen. Am berhmtesten sind die Grottenwerke bei Ellora, die Fel-sentempel auf den Inseln Salsette und Elefante, sowie die sieben Pagoden (heilige Huser) von Mavalipuram. Indien und 4. Indiens lteste Geschichte ist in Dunkel gehllt. Erst mit Ale-Europa, xander des Groen Zug (328326 vor Chr.) wird der das Land etwas Licht verbreitet. Seit dieser Zeit begann zwischen Griechen und Hindus ein lebhafter Handel, welcher vom Schwarzen Meere und Kleinasien, sowie von gypten aus betrieben wurde. Spter standen auch die Rmer mit dem reichen Lande in vielfacher Handelsverbindung. Plinius berechnet den Betrag, welchen Rom jhrlich fr indische Waren zahlte, auf 15 Millionen Mark. Von rmischen Kaisern sind mehrmals indische Gesandtschaften empfangen worden. Whrend des Mittelalters dagegen hrte die unmittel-bare Verbindung Europas mit Hindostan auf, indem im 7. Jahrhundert die Araber durch ihre Eroberung des westlichen Asiens sich dazwischen drng-ten und die Vermittlung bernahmen. Erst durch die Entdeckung des See-weges nach Ostindien (1498) kam ein unmittelbarer Verkehr der indischen Halbinsel mit Europa wieder zu stnde. 4. Babylonier und Assyrer. 1. Nimrod grndet das Babylonische, Assur das Assyrische Reich (2000 vor Chr.). Ninus und Semiramis. Könige Assyriens. Salmanassar 722. Untergang des Staates 606 durch Nabopolassar und Cyaxares. Das Babylonische Reich. Nebu-kadnezar. Babylonien wird Persisch 538. 2. Religion, Astronomie, Keilschrift Handel und Gewerbflei. (Ausgrabungen bei Ninive und Babylon). 1. In dem fruchtbaren Lande zwischen dem Euphrat und Tigris, in Mesopotamien, siedelten sich schon frhzeitig Menschen an. Wie die Grndung Bibel erzhlt, grndete dort um 2000 vor Chr. Nimrod das Babylo-der Reiche nische Reich und machte Babylon zur Hauptstadt (1. Moses 10, 8.) des-2000. selben. Darnach (1800) errichtete nord- und ostwrts davon Assur (1. Moses 10, 11.) das Assyrische Reich. Sonst wird auch Ninus (um 1300) als Stifter des Assyrischen Reiches und Erbauer von dessen Haupt-stadt Ninive genannt. Er war ein groer Eroberer und machte Babylonien und die angrenzenden Lnder sich unterthan. Der Sage nach aber ist er von seiner Frau Semiramis, die nach seinem Tode die Herrschaft an-trat (1250), noch bertroffen worden. Sie soll Babylon aufs schnste um-gebaut, viele Kanle angelegt und bedeutende Kriegszge unternommen haben. Ihre Nachfolger, wird weiter erzhlt, versanken in ppigkeit und Schwelgerei und fhrten so den Verfall und endlich den Untergang des Reiches herbei. Assyrien. Ans der Reihe der geschichtlich sicheren Könige Assyriens nennen wir: Tiglath Pilesar (740), Salmanassar (722) und Sanherib (705). Der wichtigste war Salmanassar; dieser zerstrte das Reich Israel und fhrte die zehn dazu gehrigen Stmme in die Assyrische Gefangenschaft

8. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 120

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
- 120 — B. Südasien zerfällt in Vorderindien, Hinderindien und die Malaiische Inselwelt. § 121. I. Vorderindien (7 mal so groß als Deutschland, ungefähr 390 Mill. Einw.). Lage, Gestalt und Einteilung: Vorderindien wird durch das Himalajagebirge*) vom Rumpfe Asiens getrennt. Es hat die Gestalt eines Dreiecks, dessen Spitze nach Süden liegt und dessen Schenkel die Küsten des Persisch-Arabischen Meeres und des Meerbusens von Bengalen bilden. — Wir teilen Vorderindien ein in das Himalajagebirge, Hindost an und das Tafelland von Vorderindien. 1. Der gewaltige Gebirgswall des Himalaja steigt steil aus einem sumpfigen Waldsaum empor. In dem Bambusdickicht (dm Dschungeln) dieses Sumpfgebiets, das durch die herabströmenden Gebirgs- Wasser entstanden ist, hausen Krokodile und Schlangen, Elefanten und Tiger. Für deu Menschen ist es infolge der herrschenden Fieberluft unbewohnbar. Von hier aus steigt man durch tropischen Urwald mit prachtvollen Palmen, riesigen Farnen und dichtem Bambusgestrüpp in das Waldgebiet der gemäßigten Zone. Zedern und Walnußbäume, Eichen und Tannen bilden die Wälder; ewiger Frühling herrscht in diesem Teile des Gebirges. Über grüne Matten klimmt der Wandrer weiter empor in die Gegend des ewigen Schnees. Mächtige Gipfel, die höchsten der Erde, steigen vor seinen Augen auf: der Mouut (mannt) Everest oder Gaurisa nkar, mit 8840 m der höchste Berg der Erde, der Kantschindschinga und der Dhawalagiri, auch diese mehr als 8000 m hoch. I 2. Hindostan. Aus dem Eis- und Schneegebiet des Himalaja er- / gießen sich gewaltige Wassermassen in das Tiefland von Hindostan. I In den Meerbusen von Bengalen mündet der Ganges, der 12 Neben- flüsse von der Größe des Rheins aufnimmt. Er vereinigt sich mit dem Brahmaputra und bildet mit diesem ein Delta, das Bayern an Größe übertrifft. Es ist ein Dschungelgebiet, die Heimat unzähliger giftiger Schlangen und der Ausgangspunkt der Cholera. — Zur Zeit der Schneeschmelze im Himalaja überschwemmen der Ganges und seine Nebenflüsse die Uferebenen und lassen einen fruchtbaren Schlamm zu- rück. Auch führeu die im Sommer herrschenden Südwestmonsune dem östlichen Teile Hiudostans reichliche Niederschläge zu. _ Diese günstigen Bedingungen rufen uuter dem heißen Klima eine üppige Pflanzen- w elt hervor. In den feuchten Gegenden gibt der Reis 2 bis 4 jährliche Ernten, die höher gelegenen Strecken erzeugen große Mengen von Weizen. Baumwolle, Mohn (Opium), Indigo, Tee, Kaffee und Zucker- rohr liefern reiche Erträge. An den Stämmen der Palmen klettert der Pfeffer empor, auf den Gewässern schwimmt die liebliche Lotosblume. In den Wäldern lebt die gewaltigste Tierwelt: Elefant, Nashorn und Tiger, dazu unzählige Äffenarten. Buntfarbige Vögel, vor allem *) Himalaja — Wohnung des Schnees.

9. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 122

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 122 — Einen großen Reichtum hat Dekhan auch in seinen kostbaren Diamanten. Die größte Stadt im Innern ist Haidarabüd, 450000 Einw. Borderindien ist eine englische Kolonie, die von einem Vizekönig verwaltet wird. Der König von Großbritannien und Irland nennt sich Kaiser von Indien. § 122. Ten Engländern gehört anch die Insel Ceylon, die durch die Palksiraße von Vorderindien getrennt ist. Von dem Adamspik, von dem aus Adam uach dem Glauben der Mohammedaner gen Himmel fuhr, überblickt man ein irdisches Paradies. Herrliche Kokoswälder bedecken die Insel, auf Plautageu wird Kaffee und Tee gezogen, der Zimt hat hier seine Heimat, der Chinarindenbanm gedeiht hier ebenso gut wie in seinem Vaterlande Amerika. In den Gebirgen werden Edelsteine gefunden, das Meer birgt die köstlichsten Perlen. Die Haupt- stadt der Insel ist Colombo, 160000 Einw. § 123. Ii. Hinterindien (4mal so groß als Deutschland, 40 Mill. Einw). Hiuteriudieu mit der Halbinsel Malakka gleicht einer Faust mit ausgestrecktem Zeigefiuger. Vom Himalaja und dem chinesischen Hoch- land ziehen Kettengebirge in die Halbinsel, die sich im Süden fächerartig verzweigen. In den tiefen Schluchten zwischen den Gebirgszügen fließen wasserreiche Ströme (Mökong, Menam, Salwen, Jrawadi), die jährlich ihr Tal überschwemmen und mit einem fruchtbaren Schlamm bedecken. Hier gedeiht der Reis in ungeheuren Mengen; auch Mohn, Tabak und Baumwolle werden angebaut. Die Gebirgszüge tragen üppige Waldungen mit dem für den Schiffsbau trefflich geeigneten Tlkholz. Die Tierwelt ist dieselbe wie in Vorderindien; der Elefant wird vielfach als Haustier ge- halten. An Mineralien finden sich Gold, Silber, Zinn, Kohlen, Rubine und Saphire. — Die Bewohner sind ein Gemisch von Judern und Mongolen (siehe § 125). Auf Malakka bilden Malaien den Hauptbestandteil der Bevölkerung. Sie bekennen sich meist zum Buddhismus (siehe § 125). Staatliche Einteilung. 1. Den Westen von Hinterindien, Birma, besitzen die Engländer. Hauptstadt Mandate 200000 Einw., Haupt- Hafen Rangün (Reis und Tikholz). Englisch ist anch die Süd- spitze von Malakka mit Singapur, 180000 Einw. Singapur liegt an der wichtigen Straße von Malakka und ist Kreuzungspunkt für alle europäischen Schiffe, die von oder nach den Malaiischen Inseln, Ost- asten und Australien fahren. 2. Siam (doppelte Größe Prenßens, Einwohnerzahl Bayerns) ist ein Königreich. Den Hauptausfuhrgegenstand bildet Reis (1901: 71 Millionen Mark) Hauptstadt Vüngkok, 200 000 Einw. 3. Jndochina ist französisch. Es besteht ans Eochinchina, Kam- bodscha, Aniiam und Touking. Haupthafen Saigon (fea'igo.m). § 124. Iii. Die Malaiische Inselwelt. Lage und Einteilung. Die Malaiische Inselwelt breitet sich zu beiden Seiteu des Äquators aus und erscheint als Überrest eines Festlands, das einst Asien mit Australien verband. Man teilt sie ein in die Großen Suudainseln (Sumatra — Deutschland, Bürneo— Skandinavien, zweitgrößte Insel der Erde, Java, Celöbes), die Kleinen Snndainseln, die Gewürz- inseln oder Molukken, die Philippinen.

10. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 121

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 121 — der Pfau, haben hier ihre Heimat. — Ganz anders sieht es im Gebiet des Indus aus. Da sich die von Südwesten kommenden Seewinde erst an den Wänden des Himalaja abkühlen und verdichten, so fehlen dieser Gegend die Niederschläge. Die Folge davon ist ein spärlicher Pflanzen- wuchs. Stellenweise breitet sich sogar wirkliche Wüste aus. Entstehung der Monsune. .Im Sommer erhitzt sich Jnnerasien stark. Da- durch wrrd die Luft verdünnt, so daß die kühlere, feuchte Luft vom indischen Ozean nachströmt. Im Winter, wo sich Jnnerasien sehr abkühlt, entsteht die um- gekehrte Luftströmung. Diese regelmäßigen Winde heißen Monsune. Infolge der Drehung der Erde um ihre Achse werden aus den Südwinden die Südwest-, aus den Nordwinden die Nordostmonsune; erstere bringen Regen, letztere sind trocken. Die Bewohner Hindostans. Die große Fruchtbarkeit Hindostans ist der Grund, daß sich hier eine ungeheuer dichte Bevölkerung zu- sammendrängt. Die Bewohner, die Hindu, gehören der kaukasischen Rasse an. Sie drangen durch das Kabultal nach Indien vor und ver- drängten die früheren Bewohner, die Drävidas, in das Hochland von Vorderindien. Sie bekennen sich zum Brahmaismus (Brahma ist der höchste Gott der Hindu). Ihrem Glauben nach muß die menschliche Seele nach dem Tode durch die Leiber verschiedener Tiere wandern, um für ihre irdischen Sünden zu büßen. Deshalb hüten sich die Inder, gewisse Tiere zu töten. Von der Qual der Seelenwanderung kann man sich durch selbstauferlegte Schmerzen befreien. Bußübungen nehmen daher im Brahmaismus eine hervorragende Stellung ein (Fakire). Wie die Ägypter, so sind auch die Hindu in streng voneinander getrennte Kasten ge- schieden; die oberste ist die Kaste der Brahmanen (Priester), die niedrigste die der rechtlosen Paria. — Die heilige Stadt der Hindu ist Benares am Ganges, 200000 Einw. Über 1000 Tempel (Pagoden) zählt das „in- dische Mekka". Breite Marmortreppen führen zum heiligen Strom, zu dem die Pilger in Scharen wallfahren, um in seinen Fluten zu baden oder einen Krug seines Wassers als kostbares Kleinod in ihre Heimat mitzunehmen. — Die größte Stadt Indiens ist Kalkutta, 1 Mill. Einw., durch seine Lage zwischen den beiden Indien der wichtigste Hafen- und Handelsplatz Vorderindiens. Lahore, 200000 Einw., bedeutende Handels- stadt an der Straße aus dem Kabultal ins Gangesgebiet. 3. Das Tafelland von Vorderindien wird in seinem südlichen Teil auch Hochland von Dökhan genannt. Seine Küsten (Malabar und Koromändel) werden von Randgebirgen, den Ost- und den Westghats, be- gleitet. Erstere fallen steil zum Meere ab und haben zahlreiche Buchten, die den von Europa kommenden Schiffen günstige Landungsgelegenheit bieten. Hafenorte sind Bombay (bombe) 775000 Einw., ein Hauptaus- fuhrplatz für Baumwolle, Calicnt und das portugiesische Goa. Dagegen ist die Ostküste flach und voll Sanddünen. Madras, x/a Mill. Einw., ist hier der einzige größere Hasen. — Das Innere Dekhans neigt sich nach Osten hin, weshalb die meisten Flüsse dem Meerbusen von Bengalen zu- strömen. Das Land entbehrt unter dem Einstuß der Randgebirge hin- reichender Feuchtigkeit und ist deshalb vielfach Grassteppe. Doch liefert es bei künstlicher Bewässerung soviel Baumwolle, daß Indien in dieser Hinsicht nur von den Vereinigten Staaten von Amerika übertroffen wird.
   bis 10 von 17 weiter»  »»
17 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 17 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 9
7 1
8 0
9 2
10 0
11 2
12 1
13 0
14 0
15 3
16 0
17 4
18 0
19 0
20 0
21 0
22 4
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 1
29 1
30 0
31 0
32 2
33 0
34 2
35 0
36 0
37 1
38 3
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 1
48 1
49 9

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 5
1 0
2 0
3 2
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 2
10 0
11 2
12 1
13 2
14 2
15 3
16 0
17 4
18 0
19 0
20 0
21 5
22 0
23 1
24 0
25 0
26 0
27 0
28 2
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 1
39 0
40 1
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 4
48 1
49 0
50 6
51 0
52 0
53 2
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 5
62 0
63 0
64 1
65 1
66 0
67 0
68 1
69 0
70 2
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 1
78 0
79 4
80 0
81 0
82 0
83 0
84 3
85 0
86 0
87 0
88 0
89 2
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 4
96 0
97 11
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 98
1 165
2 99
3 61
4 51
5 93
6 113
7 116
8 19
9 102
10 129
11 82
12 79
13 56
14 211
15 56
16 70
17 24
18 84
19 173
20 17
21 67
22 66
23 23
24 74
25 95
26 53
27 79
28 19
29 75
30 82
31 35
32 78
33 306
34 127
35 93
36 188
37 83
38 28
39 191
40 142
41 109
42 22
43 172
44 104
45 21
46 33
47 94
48 52
49 45
50 144
51 123
52 253
53 25
54 401
55 97
56 59
57 30
58 122
59 399
60 75
61 155
62 163
63 40
64 50
65 93
66 149
67 137
68 35
69 1
70 38
71 176
72 80
73 68
74 51
75 72
76 36
77 62
78 180
79 81
80 175
81 478
82 57
83 155
84 7
85 37
86 54
87 31
88 45
89 57
90 55
91 103
92 160
93 62
94 44
95 183
96 55
97 65
98 27
99 78
100 271
101 96
102 69
103 90
104 41
105 158
106 71
107 55
108 30
109 70
110 45
111 107
112 153
113 29
114 87
115 72
116 58
117 27
118 56
119 159
120 104
121 158
122 152
123 71
124 50
125 71
126 121
127 172
128 22
129 115
130 68
131 126
132 96
133 323
134 39
135 46
136 308
137 45
138 23
139 181
140 86
141 49
142 155
143 127
144 33
145 369
146 84
147 48
148 156
149 34
150 57
151 137
152 130
153 49
154 94
155 189
156 201
157 194
158 83
159 50
160 47
161 70
162 64
163 67
164 31
165 120
166 143
167 55
168 50
169 60
170 46
171 159
172 97
173 144
174 52
175 119
176 98
177 136
178 24
179 76
180 28
181 45
182 128
183 539
184 51
185 59
186 26
187 65
188 358
189 16
190 130
191 66
192 136
193 122
194 120
195 48
196 130
197 43
198 62
199 93